Pentachlorphenol
Was ist Pentachlorphenol (PCP)?
Pentachlorphenol (PCP) ist ein chlorierter, aromatischer Kohlenwasserstoff mit desinfizierenden und pilzabtötenden Eigenschaften und ist nur schwer abbaubar.
Technisch hergestelltes PCP und sein Natriumsalz enthalten eine Reihe von hochtoxischen Verunreinigungen.
Eigenschaften
Die niedrige Wasserlöslichkeit und die geringe biologische Abbaubarkeit führen zu einem ubiquitären Vorkommen.
PCP hat eine bakterizide und fungizide Wirkung, ist schwer brennbar und bei Umgebungstemperatur fest und sehr gut fettlöslich. Der Stoff ist umweltgefährdend.
Anwendungen
PCP wurde bis in die 1980er Jahre als Wirkstoff in Holzschutzmitteln, Desinfektionsmitteln, Imprägniermittel für Kleidung und als Konservierungsmittel verwendet.
Anwendungsbeispiele sind:
- Holzimprägnierungen (Holzverkleidungen, Balken, Täfer, Möbel)
- Spachtelmassen
- Vergussmassen
- Farben und Lacke
- Klebstoffe Textilien (Lederverkleidung, Ledermöbel, Markisen, Zelte)
Risiken
Von dem Stoff gehen akute und chronische Gesundheitsgefahren aus. PCP ist ein starkes Zellgift, das über die Atmung, die Haut und die Nahrung in den Körper gelangen kann und sich im Fettgewebe anlagert.
PCP ist krebserzeugend, neuro-, immun- und lebertoxisch, fruchtschädigend und erbgutverändernd und kann Kopfschmerzen, Herz- und Kreislaufstörungen, Schwindel, Schlaf- und Darmbeschwerden sowie Hautausschläge hervorrufen und zur Schwächung des Immunsystems führen.
Neuere Studien belegen die statistisch signifikanten Abhängigkeiten zwischen chronischer PCP-Exposition im Wohnbereich und bestimmten Krankheitssymptomen.
Gesetzliche Vorschriften
PCP gehören zu den POPs (Persistente organische Schadstoffe), deren Produktion gemäss Stockholmer Konvention verboten ist. In der Schweiz durften Erzeugnisse mit solchen Wirkstoffen bereits ab August 1989 nicht mehr verwendet werden.
Typische Produkte waren beispielsweise unter den Handelsnamen «Xylamon», «Xyladecor» und «Aidol» erhältlich.
Trotz weltweiten Verbots werden Rohstoffe aus tropischen Ländern wie Hölzer, Leder, Kautschuk auch heute noch häufig mit PCP behandelt und können als Importe in die Schweiz gelangen.
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