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PCB Management

PCB Management

Die internationalen Tätigkeiten der ETI zielen auf den umweltgerechten Umgang (Environmentally Sound Management) mit der Industriechemikalie Polychlorierte Biphenyle (PCB) in Entwicklungs- und Schwellenländern.

Gemäss der Stockholmer Konvention, Annex A, Part II, müssen PCB-haltige Geräte (vorab Transformatoren und Kondensatoren) sowie PCB-haltige Öle weltweit bis 2025 ausser Betrieb genommen und bis spätestens 2028 entsorgt werden.

Diese Konvention hat auch die Schweiz ratifiziert und sich damit dafür verpflichtet. Allerdings standen PCBs in geschlossenen Anwendungen, also als Kühlmittel in Transformatoren und Kondensatoren, bereits früh auf der Agenda des BAFU. Solche PCB-Anwendungen mussten gemäss der damaligen Stoffverordnung (StoV), welche 2005 durch die Chemikalienrisikoreduktionsverordnung (ChemRRV) ersetzt wurde, bereits bis am 31. August 1998 ausser Betrieb genommen werden.

Somit stehen heute in der Schweiz die vergleichsweise komplexeren offenen Anwendungen zur Identifizierung und Entsorgung an, wie beispielsweise PCB-haltige Fugendichtungsmassen und Anstriche. Gemäss Wortlaut in Annex A, Part II, (f), der Stockholm Konvention, sollen Parteien Anstrengungen unternehmen, um weitere PCB-Anwendungen, beispielsweise Kabelummantelungen, Fugendichtungsmassen und mit Anstrichen versehende Objekte zu identifizieren und zu handhaben.

PCB Situation heute

In den meisten Industrieländern wurden PCB-haltige Geräte schon vor Jahren erfasst, fachgerecht entsorgt und ersetzt. In Entwicklungs- und Schwellenländern hingegen sind noch schätzungsweise 3 Millionen Tonnen PCB-haltige Geräte im Einsatz (When the Polluter Does Not Pay, PEN Magazin. Die Bestrebungen in diesen Ländern zielen prioritär auf die verlässliche Erfassung – also Inventarisierung - der PCB-haltigen Geräte.

Ein aussagekräftiges und nachhaltiges PCB-Inventar ist die Basis für alle weiteren Aktivitäten. Diese Grundlage kann nur erreicht werden, wenn alle betroffenen Stakeholders in den Ländern sensibilisiert und ausgebildet werden.

Ein grosses Anliegen der ETI und mittlerweile auch des Sekretariates der Basel, Rotterdam und Stockholm Konventionen ist, dass wo immer möglich parallel zur Inventarisierung der PCB-haltigen Geräte auch die offenen PCB-Applikationen wie beispielsweise Fugendichtungsmassen und Korrosionsschutzanstriche erfasst werden.

Umsetzung der Stockholm Konvention in Entwicklungs- und Schwellenländern

In Entwicklungs- und Schwellenländern ist die Umsetzung der Stockholm Konvention sehr aufwendig, weil nur selten verlässliche PCB-Inventare bestehen und die Kenntnisse der Problematik oft unzureichend sind. Es muss auch häufig vermittelt werden, dass für die Assessments in erster Linie nicht nur Chemiker, sondern Elektroingenieure und andere Spezialisten benötigt werden. Die Prioritäten sind meist:

  • Sensibilisierung (Awareness Raising)
  • Ausbildung (Capacity Building)
  • Identifikation (Assessment / Inventory)
  • Risikoanalyse und Priorisierung
  • Problemlösung (Handling, Interim Storage and Disposal)

Zwar wurden in den letzten Jahren weltweit unzählige „PCB Assessment“-Projekte durchgeführt, aber oft wurden dabei nur preliminary, also vorläufige, Inventare oder Schätzungen erstellt. Dementsprechend fehlen in vielen Ländern die Grundlagen, um gezielte und nachhaltige weitere Aktivitäten planen zu können.

Aktivitäten der ETI

Im Auftrag von verschiedenen UN-Programmen agieren wir als PCB-Experten und führen Capacity Building und Awareness Raising Workshops durch, die jeweils länderspezifisch oder auch regional bezogen sind.

Im Rahmen der Erstellung von National Action Plans / Implementation Plans beurteilen wir bestehende - bis dahin meist unvollständige - PCB-Inventare und unterbreiten Empfehlungen für die korrekte Durchführung von nachhaltigen PCB-Katastern.

Auch die Überprüfung und Beurteilung bereits laufender PCB-Entsorgungsprojekte gehört zu unseren Aktivitäten. Je nach Projektverlauf kann es sein, dass Projekte neu strukturiert und geplant oder gewisse Komponenten komplett geändert oder ersetzt werden müssen.

Weitere Aktivitäten der ETI fokussieren auf das korrekte Handling (Environmentally Sound Management) von identifizierten PCB-Geräten und Materialien. Dazu gehören die in den Konventionstexten verankerten BAT/BEP Prozedere, also der Einsatz von Best Available Technologies und Best Environmental Proceedings.

Auch auf diesem Gebiet ist die ETI anlässlich von Ausbildungen oder dem Erstellen von auf die Länder zugeschnittenen „PCB-Management Guidelines” oder “Buildings Contaminants Management Handbooks” tätig.

Des Weiteren sind wir als Policy and Legal Consultants in Entwicklungs- und Schwellenländern tätig, wobei bestehende Gesetze und Richtlinien beurteilt werden. Es werden Vorschläge und Empfehlungen zu bestehenden oder neuen Gesetzgebungen gemacht, um das korrekte Handling von PCB-haltigen Geräten und Abfällen sicherzustellen. Die Aufgaben des Policy and Legal Consultants umfassen auch die Unterstützung und die Beratung der verantwortlichen Stellen in den Ländern.

PCB-Experten-Tätigkeiten im Überblick

  • PCB-Management Workshops
  • Unterstützung in der Erstellung von PCB-Inventaren gemäss National Action Plans / National Implementation Plans
  • Beurteilung von bestehenden PCB-Inventaren
  • Beratung im korrekten Handling und der Entsorgung von PCB-haltigen Geräten und Abfällen
  • Erstellung von länderspezifischen PCB-Management Handbooks und Guidelines
  • Unterstützung auf gesetzlicher Ebene als Policy and Legal Consultants

Downloads:

FileAction
Management of PCBs - Case Study (English)Download 
PEN Magazine (English)Download 
POPs und die Rolle der Schweiz (Deutsch)Download 
Und schon ruft Sambia um Hilfe (Deutsch)Download