Radon
Was ist Radon?
Radon ist ein im Boden produziertes, natürliches radioaktives Edelgas und entsteht in der Uranzerfallsreihe.
Eigenschaften
Beim natürlichen Zerfall von Uran entsteht unter anderem Radium und daraus Radon. Radonatome können weiter zerfallen. Es entstehen Polonium, Wismuth und Blei.
Diese sogenannten Radonfolgeprodukte sind auch radioaktiv und können in der Atemluft schweben. In Innenräumen lagern sie sich allmählich an Gegenständen, Staubpartikeln und feinsten Schwebeteilchen, sogenannten Aerosolen, an. Sie können beim Einatmen in die Lunge geraten, sich auf dem Lungengewebe ablagern und dieses bestrahlen, was zu Lungenkrebs führen kann.
Vorkommen
Je durchlässiger der Untergrund, desto eher kann Radongas bis zur Erdoberfläche aufsteigen. Eine hohe Durchlässigkeit finden wir bei feinsten Hohlräumen (Poren), bei grösseren Hohlräumen (Spalten, Klüften, Schutthalden oder in Bergsturzgebieten) und in Karstgebieten oder Höhlensystemen. Durch dichte Tonschichten dringt das Radon kaum hindurch. Lokale Unterschiede sind deshalb sehr ausgeprägt. In der Schweiz befinden sich die Radonkonzentrationen hauptsächlich in den Alpen und im Jura.
Radon kann überall vorkommen, es ist daher nicht möglich, die Radongaskonzentration bei der Planung eines Neubaus vorauszusagen. Schutzmassnahmen bei Neubauten sind aber viel kostengünstiger als nachträgliche Sanierungen.
Gesetzliche Vorschriften
Seit 2018 gilt in der Schweiz - anstatt des früheren Grenzwertes von 1'000 Bq/m3- ein Referenzwert von 300 Bq/m3 in Wohn- und Aufenthaltsräumen.
Mit der Revision der Strahlenschutzverordnung wurde die zulässige Konzentration von Radon deutlich nach unten korrigiert. Die wichtigsten Verbesserungen der Gesetzesrevision sind aus dem Flyer "Das neue Strahlenschutzrecht 2018" ersichtlich.
Um später teure Sanierungen zu vermeiden, sollten bei Neubauten und bei Gebäudesanierungen möglichst tiefe Werte angestrebt werden. Bei einem sorgfältig ausgeführten Neubau liegen die Werte heute bei unter 100 Bq/m3.
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